Theorie trifft Praxis: Die Akustiker-Ausbildung bei Hörsysteme Wessling
Du liebäugelst mit einer Ausbildung zur Hörgeräteakustikerin oder zum Hörakustiker bei Hörsysteme Wessling und würdest gerne vorab wissen, was dich beim schulischen Teil der Akustiker-Ausbildung erwartet? Dann solltest du unbedingt weiterlesen! Alle Fragen zum Theorieunterricht in Duisburg, zu den relevanten Ausbildungsinhalten und zur Zwischen- bzw. Gesellenprüfung in Lübeck beantworten dir Charles Kreuzig, Ausbildungsleiter bei Hörsysteme Wessling, und Bilal, Azubi im ersten Lehrjahr, im nachfolgenden Interview:
Charles, wie genau läuft der theoretische Teil der Ausbildung zur Hörakustikerin/zum Hörakustiker ab?
Charles: Unsere Azubis besuchen parallel zur betrieblichen Ausbildung in unseren Filialen die Berufsschule in Duisburg – diese ist mit sehr modernen Unterrichtsräumen, Messanlagen und Audiometern ausgestattet. Im ersten Lehrjahr gehen sie einen festen Tag pro Woche dort hin, im zweiten Lehrjahr sind sie mit ein bis zwei Tagen pro Woche etwas häufiger vor Ort, und im dritten Lehrjahr ist es wieder ein fester Tag pro Woche.
Also bist du, Bilal, auch einen Tag pro Woche in Duisburg?
Bilal: Ja, genau. Momentan gehe ich einmal pro Woche zur Schule – wir haben immer donnerstags unseren festen Tag. Im nächsten Jahr werde ich dann etwas häufiger in Duisburg sein, genau genommen ein bis zwei Tage pro Woche.
Und das reicht aus, um sich auf die Gesellenprüfung vorzubereiten?
Charles: Ja, in der Berufsschule werden alle Inhalte gelehrt, die für das erfolgreiche Bestehen der schriftlichen Gesellenprüfung relevant sind. Zusätzlich zu den schulischen Unterrichtseinheiten erhalten unsere Auszubildenden im Betrieb auf Wunsch Unterstützung bei theoretischen Themen: Wir helfen ihnen beim Anfertigen ihrer Monatsberichte und bieten ihnen bei Bedarf betriebsinterne Lehrstunden und Wiederholungsangebote zu theoretischen Ausbildungsinhalten.
Bilal: Was echt gut ist, denn der Schulstoff ist zum Teil nicht ganz einfach. Einige Fächer fallen mir besonders leicht, andere Fächern hingegen fallen mir doch recht schwer. Alles in allem ist es aber durchaus machbar – vor allem, wenn man zusätzlich noch Unterstützung bekommt.
Wie setzt sich der Lehrplan in Duisburg zusammen? Welche inhaltlichen Schwerpunkte gibt es?
Charles: Die Unterrichtsinhalte in Duisburg sind sehr zukunftsorientiert und immer am Zahn der Zeit. Die Schwerpunkte liegen auf praxisbezogenen Themen wie Audiologie, Anatomie, Otoplastik und Hörgeräteanpassung. Zudem erfahren unsere Auszubildenden hier auch alles Wissenswerte über innovative Techniken und Technologien, wie zum Beispiel das Fertigen von Otoplastiken mit dem 3D-Drucker. Weitere Schwerpunkte des Theorieunterrichts sind der Umgang mit Kunden und Schwerhörigen sowie die Themen Verkaufspsychologie und Beratung.
Und was davon gefällt dir am besten, Bilal?
Bilal: Audiologie ist mein absolutes Lieblingsfach, weil man dort alles über die verschiedenen Funktionen des menschlichen Gehörs erfährt. Das finde ich sehr spannend. Außerdem lernen wir im Audiologie-Unterricht, wie man ein Audiogramm richtig liest und interpretiert. Das ist die Grundlage, mit der Akustikerinnen und Akustiker im Alltag arbeiten. Richtig Spaß macht mir auch die Audiologische Beratung: Da geht es vor allem um den richtigen Umgang mit Kunden – für mich auf jeden Fall das Fach mit dem stärksten Praxisbezug.
Der Unterricht gefällt mir insgesamt sehr gut, allerdings liegt mir die Arbeit in der Filiale noch mehr. Es motiviert mich, wenn ich das Erlernte in der Praxis umsetzten kann. Außerdem ist mir der Kontakt zu Kundinnen und Kunden sowie zu den Kolleginnen und Kollegen besonders wichtig – dadurch lerne ich zwischenmenschlich sehr viel und kann über mich hinauswachsen.
Das klingt so, als hätte man als Azubi bei Hörsysteme Wessling eine echt gute Zeit – aber es gibt ja sicherlich auch Prüfungen, oder?
Charles: Es gibt natürlich auch regelmäßige Klassenarbeiten und Tests im Laufe des Schullalltags – mindestens einmal im Halbjahr zur Notengebung in den einzelnen Fächern. Außerdem gibt es noch zwei große Meilensteine, die es zu schaffen gilt: Die Zwischenprüfung, die nach etwa eineinhalb Jahren absolviert wird, und die Gesellenprüfung zum Ende der Ausbildungszeit. Aber das ist alles machbar – und ich würde behaupten, dass der Spaßfaktor bei der Ausbildung überwiegt. (lächelt)
Was erwartet die Azubis denn bei der Zwischenprüfung?
Charles: Die Zwischenprüfung ist eine Wissensstandabfrage, die nach der Hälfte der Ausbildungszeit an der Berufsakademie in Lübeck stattfindet. Um diese erfolgreich zu bestehen, sollten die Auszubildenden vor allem im Fach Audiologie gut vorbereitet sein – dort steht eine schriftliche Prüfung an. Auch praktische Aufgaben sind Bestandteil der Zwischenprüfung: Die Azubis müssen beispielsweise auf Zeit eine drucklose Ohrabformung nehmen und unterschiedliche audiometrische Messungen durchführen.
Bilal: Zum Glück liegt mir Audiologie am meisten – gut vorbereitet bin ich dann auf jeden Fall, versprochen! (lacht)
Charles: Ja, das wollen wir doch hoffen! (lacht)
Dann kann bei der Zwischenprüfung ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und wie sieht es mit der Abschlussprüfung aus?
Charles: Die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung findet ebenfalls an der Akademie in Lübeck statt und ist – verteilt auf mehrere Tage – natürlich um einiges umfangreicher als die Zwischenprüfung: Insgesamt müssen die Azubis vier große schriftliche Prüfungen absolvieren. Zusätzlich müssen sie einen Geschäftsbrief auf Zeit schreiben. Der praktische Teil gliedert sich in mehrere Prüfungen. Dazu gehört auch die Durchführung von Hörtests oder das Fräsen eines maßgefertigten Ohrpassstückes auf Zeit. Außerdem werden die Azubis im Fach „Messbox“ geprüft – hier müssen sie Hörgeräte auf vorab definierte Ziele einstellen. Die finale Prüfung ist das fast schon legendäre „Anpass- und Beratungsgespräch“: Dabei müssen die Azubis ein fiktives Verkaufsgespräch mit den Prüferinnen und Prüfern durchlaufen, bei dem sie passende Hörgeräte empfehlen und im Anschluss technisch beleuchten. Anschließend wird eine Hörgeräteanpassung simuliert. Zum Schluss werden noch diverse Probleme im Alltag mit Hörgeräten durchgesprochen – und vom Prüfling hoffentlich geschickt gelöst. (zwinkert)
Straffes Programm! Wie laufen die Prüfungsvorbereitungen ab? Gibt es Lerngruppen oder ist man auf sich allein gestellt?
Charles: Da wir mehrere Azubis pro Jahr einstellen, ist bei Hörsysteme Wessling niemand auf sich allein gestellt. Innerhalb der Lehrjahre entstehen häufig Freundschaften – dadurch organisiert man sich untereinander und lernt ggf. auch zusammen.
Bilal: In meinem Lehrjahr sind wir insgesamt elf Azubis bei Hörsysteme Wessling, lehrjahrübergreifend sogar 16. Ich verbringe viel Zeit mit meinen Mit-Azubis: Einmal pro Woche gehen wir gemeinsam nach der Arbeit Fußball spielen, an freien Tagen machen wir auch gerne Wanderungen. Außerdem sind wir regelmäßig bei Online-Spielen in Kontakt. Ich persönlich lerne allerdings tatsächlich lieber für mich allein – dann kann ich in meinem eigenen Tempo arbeiten und fühle mich nicht unter Druck gesetzt.
Charles: Es muss ja auch nicht immer die große Lerngruppe sein – wir Ausbilder helfen unseren Azubis natürlich auch gerne bei der Prüfungsvorbereitung: Zur Zwischen- und zur Gesellenprüfung finden regelmäßig Vorbereitungstermine mit mir statt, bei denen wir sowohl theoretische als auch praktische Themen wiederholen und einüben. Außerdem machen wir ein paar Probeprüfungsdurchläufe, um die Prüfungsangst der Azubis zu reduzieren.
Was passiert, wenn ein Azubi die Gesellenprüfung nicht besteht?
Charles: Das passiert einfach nicht! (lacht) Aber nein, Spaß beiseite: Tatsächlich hatten wir diesen Fall in den vergangenen zehn Jahren nur ein einziges Mal – das zeigt, wie gut unsere Azubis auf die Prüfungen vorbereitet sind und werden. Unsere Durchfallquote liegt bei unter zehn Prozent, generell haben wir in der Branche eine Durchfallquote von etwa 25 Prozent, im Anpass- und Beratungsgespräch sind es sogar 30 Prozent.
Sollte aber dennoch der Fall eintreten – was jedem passieren kann –, dass einer unserer Azubis die Gesellenprüfung nicht besteht, muss er oder sie nicht gleich in Panik verfallen: Zur Not kann man bei uns die Ausbildungszeit um ein halbes oder ganzes Jahr verlängern und die Prüfung erneut antreten – wir als Unternehmen gehen diesen Weg gemeinsam mit dem Azubi und unterstützen ihn oder sie natürlich auch mit weiterer Vorbereitung.
Gibt es für die Azubis eine besondere Feier oder ähnliches nach der bestandenen Gesellenprüfung?
Bilal: Ich hab gehört, dass es in Lübeck nach den Prüfungen eine große Feier für alle gibt.
Charles: Ganz genau: Die Prüfungswoche endet an einem Freitag, am Samstag danach findet in einer großen Halle die sogenannte „Freisprechung“ statt, bei der alle frischgebackenen Gesellen feierlich von ihren Rechten und Pflichten des Ausbildungsverhältnis „freigesprochen“ werden. Das kann man sich in etwa so wie einen Abiball vorstellen – und natürlich feiern viele Azubis zusätzlich privat.
Apropos Grund zum Feiern: Wie viel verdient man eigentlich als Frischgeselle?
Bilal: Gute Frage – das würde mich auch interessieren! (lacht)
Charles: Also… (lacht) Da kommt es natürlich ein wenig aufs Verhandlungsgeschick an – und auf die Prüfungsnoten sowie die Leistungen, die man während der Ausbildung erbracht hat. Ein fixes Gehalt gibt es also nicht, allerdings zahlt Hörsysteme Wessling grundsätzlich überdurchschnittlich hohe Gehälter für Frischgesellen.
Hat man bei Hörsysteme Wessling nach bestandener Gesellenprüfung denn auch eine „Jobgarantie“?
Charles: Definitiv: Ja! Es gibt keinen mir bekannten Fall in der gesamten Firmengeschichte, bei dem ein Azubi nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung nicht übernommen wurde. Man kann also durchaus von einer Job- bzw. Übernahme-Garantie bei uns sprechen!
Lieber Charles, lieber Bilal: Vielen Dank für eure Offenheit und die vielen spannenden Infos!
Dir hat das Interview gefallen und du interessierst dich für eine Hörakustiker-Ausbildung bei Hörsysteme Wessling? Dann freuen wir uns auf deine Bewerbungsunterlagen!
